Politische Karnevalswagen 2025
Im Workshop Wagen- und Figurenbau zeigen wir, wie wir die Karnevalswagen bauen.
Allem voran fährt eine Triggerwarnung in Form eines Narren mit Abrissbirne: "Einige Mottowagen könnten verstörend sein" heißt es da auf dessen roter Clownsnase und warnte die Schaulustigen vor dem beißenden, mitunter auch deftigen Spott, der sie an der Strecke erwarten sollte. Damit schließen wir uns ironisch einem Trend an: der inflationär eingesetzten Unsitte der Triggerwarnung auf Büchern, vor Filmen und Theateraufführungen usw. Viele Menschen empfinden das zu Recht als Bevormundung durch übereifrige Tugendwächter.
Wie die Nazis in den 1920er und 30er Jahren das Radio für sich entdeckten und nutzten, hat die AfD die Kurzvideoplattform TikTok für sich entdeckt und gießt ihre braune Soße in die Köpfe vor allem der jungen Menschen, der Erstwähler. Man sieht die Kanzlerkandidatin der in Teilen gesichert rechtsextremen Partei, wie sie als AfD-Hexe im Social-Media-Knusperhaus begeisterten Erstwählern einen Pfefferkuchen in Hakenkreuzform reicht. Die jungen Menschen sehen nicht, dass die AfD die geistige Nachfolgeorganisation der NPD ist – oder, viel schlimmer, es ist ihnen einfach egal.
Donald Trump, der durch das Liebäugeln mit Annexionen und Zöllen die Weltordnung und die Weltwirtschaft in Brand steckt und Flächenbrände mit Klimazerstörung und Massenabschiebungen verursacht.
Mit Donald Trump ist ein Wahnsinniger auf den Posten des mächtigsten Menschen der Welt gekommen, nun schon zum zweiten Mal. Diesmal will er alles 'richtig' machen. Sein Hauptziel ist die Zerstörung der alten liberalen Ordnung. Alles, was seiner kruden Weltsicht widerspricht, wird von ihm aggressiv vernichtet. Er ist der ultimative Brandstifter, ein kranker Pyromane, der die Welt brennen sehen möchte – wie einst Kaiser Nero. Er lebt in einer eigenen "Trumpwelt", die mit der wirklichen Welt nichts mehr zu tun hat. Da Trump jeden Tag neue Unglaublichkeiten raushaut, fällt es uns Wagenbauern wirklich schwer, bei dieser sich immer schneller drehenden Irrsinnsspirale mitzuhalten.
Ein Arzt versucht den Tech-Milliardär Elon Musk mit einer Zwangsjacke einzufangen, während dieser mit wahnsinnigem Gesichtsausdruck, mit einem Dreispitz mit dem Titel "Napo-Elon" auf dem Kopf und einer offenkundig vollen Windel mit AfD-Aufdruck bekleidet vor ihm wegrennt. In der einen Hand hält Musk ein Megafon, beschriftet mit "X" – wie das Soziale Netzwerk, das einmal Twitter war, bevor er es gekauft hat – aus dem braune Flüssigkeit quillt, in der anderen ein US-Fähnchen in Hakenkreuz-Form. Musk war mal ein genialer Visionär und Geschäftsmann, der mit Tesla und SpaceX neue Maßstäbe gesetzt hat. Nun hat sich er sich selbst in einen faschistoiden Rechtsextremismus hineinradikalisiert. Musk will, gemeinsam mit seinem Chef Trump, die amerikanische Demokratie zerstören. Seine Aufgabe dabei ist die Vernichtung der Staatsverwaltung und der Staatsorgane. Ganz klar: Elon ist größenwahnsinnig, hält sich für 'Napo-Elon'. Er gehört inzwischen eindeutig in die Klapsmühle.
Das Leben auf diesem Planeten wird durch KI in einem Maße verändert werden, das wir uns noch gar nicht richtig vorstellen können. In der Darstellung frisst die Künstliche Intelligenz ein menschliches Gehirn, denn eine der Folgen wird sein, dass wir alle dümmer und fauler werden. Wozu noch lernen, sich anstrengen, nachdenken und recherchieren, wenn doch die KI alle Probleme im Nu lösen wird? Die Folge: Unser Denkorgan wird verkümmern.
Hitler-Vergleiche sind so eine Sache. Häufig werden sie leichtfertig gezogen und damit ihre Drastik verwässert. Dieser hier scheint aber mittlerweile angebracht: Wladimir Putin und Donald Trump reichen sich die Hand zum "Hitler-Stalin-Pakt 2.0" und zerquetschen dabei die Ukraine. Trump verübt gerade an der Ukraine und ihrem bewundernswerten Kampf gegen den überlegenen russischen Angreifer einen ungeheuerlichen Verrat. Er verbündet sich gegen die Ukraine mit dem russischen Aggressor Putin und übernimmt Eins zu Eins die verlogene Sichtweise der russischen Staatspropaganda. Es gibt eine historische Parallele zu diesen aktuellen Geschehnissen: 1939, kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, einigen sich die Schurkenstaaten Hitlerdeutschland und Stalins Russland auf Kosten Polens im Hitler-Stalin Pakt. In einem geheimen Zusatzprotokoll teilten sie Polen in ihre Interessensphären auf. Eine Neuauflage dieses verbrecherischen Politaktes könnte momentan wieder stattfinden. Nur heute nicht auf Kosten Polens, sondern auf Kosten der Ukraine.
"Die drei Säcke" teilen sich diesen Mottowagen. Und der Name ist durchaus wörtlich zu verstehen: Chinas Staatspräsident Xi Jinping, der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump, die gerade unter sich die Welt aufzuteilen scheinen, sind allesamt nackt dargestellt, mit überdimensionierten Hoden, auf denen jeweils passend zum Land, das sie regieren "Make … great again" zu lesen ist, angelehnt an den Wahl-Slogan Trumps. Sie sind das neue Trio infernale dieser Erde. Mit ihnen beginnt wieder ein neues Zeitalter der Schurkenstaaten, wie schon in den 1920er und 30er Jahren in der Epoche des Faschismus. Vor allem Putin und Trump feiern ihre primitive Männlichkeit, aber alle drei inszenieren sich als Herrscher mit den dicksten überhaupt denkbaren Eiern. Alle drei Großmächte dieser Erde befinden sich jetzt in den Händen von antidemokratischen Despoten, kriminellen Gewaltherrschern. Jetzt gilt wieder das Faustrecht, das Recht des Stärkeren, wie schon in der Frühzeit der Menschheitsgeschichte. Das liberale Zeitalter der Nachkriegszeit mit ihrer Rechtsstaatlichkeit und ihren Menschenrechten ist vorbei. Der liberale Westen existiert nicht mehr, Europa ist weltweit die letzte verbliebene Insel demokratisch fundierter Rechtsstaatlichkeit. Die Frage ist: Wie lange noch?
Dieser Wagen hat bereits eine weite Reise hinter sich: Er war im vergangenen Jahr anlässlich der fünften Amtseinführung Waldimir Putins schon in die Den Haag vor dem Internationalen Strafgerichtshof. Seit 2023 liegt ein internationaler Haftbefehl gegen den russischen Herrscher vor. Denn Putin gehört nicht auf den Präsidentenstuhl, er gehört in den Knast. Hier ist der Kreml-Chef in Sträflingskleidung und mit blutigen Händen dargestellt, gekettet an eine riesige Eisenkugel, auf der steht: "PUTin jail!" Wir stehen seit Jahren mit demokratischen Widerstandsorganisationen im Austausch, die häufig unsere Figuren über den Karneval hinaus einsetzen. Sei es im Kontext des Brexit, gegen die PiS-Partei in Polen oder eben für ein freiheitliches Russland.
Die Ampel ist Geschichte, ihre Spitzenvertreter werden nach derzeitigem Stand wohl in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwinden. Das Bild dazu: Olaf Scholz versucht noch, am Meeresgrund mit seinem roten Boot weiterzusteuern, von Christian Lindner ist nur noch ein Totenschädel übrig. Die SPD und Kanzler Scholz haben in der jetzigen Bundestagswahl eine beispiellose Niederlage erlitten. Mit 16 Prozent erreichten die Sozialdemokraten das schlechteste Ergebnis in ihrer bald 150-jährigen Geschichte. Diese Wahlniederlage geht eindeutig auf Scholz' Konto. Scholz war als Kanzler von Anfang an eine Fehlbesetzung. Seine Politik war die eines Zauderers, eines Zögerers, eines kleinmütigen Bedenkenträgers. Sie war schon immer inkonsequent, initiativlos und feige. Diese Untugenden hat er uns allerdings fälschlicherweise als 'Besonnenheit' verkauft. Scholz ist und bleibt ein 'Scholzomat', ein wandelnder Aktenordner. Er ist im Kern immer ein kleiner, überforderter Beamter geblieben. Ganz im Gegensatz dazu steht seine an Selbstüberschätzung krankende Eigenwahrnehmung. Er glaubt immer, als einziger den Durchblick zu haben. Er ist völlig zu Recht abgesoffen.
Dass die Kommunen finanziell überlastet sind, ist ein ähnlicher Evergreen in den Nachrichten wie die überbordende Bürokratie, die jede Partei vorhat abzubauen, und der Fachkräftemangel, dem niemand ernsthaft beikam, bis er drastische Lücken im Alltag verursachte. Wir haben die Kommunen als Esel dargestellt, der unter dem Gewicht von Soziallasten und Altschulden, die er tragen soll, droht, zusammenzubrechen. Das Motiv gab es schon einmal, als Auftragsarbeit für das Aktionsbündnis Für die Würde unserer Städte, dem 70 Kommunen aus sieben Bundesländern angehören. 2021 besuchte es die Parteizentralen in Berlin und das Tier ächzte noch unter den Coronalasten. Die Ausgaben, die Bund und Ländern den Kommunen aufoktroyieren, werden immer höher und treiben die Kommunen in eine Schuldenfalle. Durch die Tilgung der Zinsen für die Altschulden drohen finanzschwache Kommunen handlungsunfähig zu werden. Der Bund muss endlich die Altschulden übernehmen, er muss endlich fair mit den benachteiligten Städten und Gemeinden umgehen.