Tilly: "Freue mich darauf, mal selbst veräppelt zu werden"

Express, 1.8.2008, von Nathalie Riahi

Seine Rosenmontagswagen haben Düsseldorfs Zoch in der ganzen Welt berühmt gemacht. Kein Wunder, verleiht ihnen Jacques Tilly doch eine Schärfe, die so manchen Kölner schon erröten ließ: sowohl vor Scham als auch vor Neid... Jetzt wird er für seine karnevalistischen Verdienste ausgezeichnet. Und wer könnte das passender als die "scharfen" Mostertpöttches?

Die Gilde der Büttenredner verleiht ihm am 16. Oktober im Hilton die Karl-Klinzing-Plakette für seine Verdienste im Brauchtum. "Als die Anfrage der Mostertpöttches kam, ging ich davon aus, ich solle das Bühnenbild für diesen Abend gestalten ." Falsch gedacht! Tilly selbst steht im Mittelpunkt der Verleihung. "Ich war überrascht", gibt er zu. "Weil ich meinte, das bekommt man, wenn man reiferen Alters ist. Quasi als Lebenswerk. Dann fiel mir ein, dass ich ja schon 45 bin ..." Stolz präsentierten Bernd Ebenau, Hermann Schmitz, Manfred Castor und Winfried Ketzer gestern den neuen Plakettenträger. "Wir haben den weltschönsten Zoch. Das haben wir Tilly zu verdanken", erklärte Ebenau, Baas der Morstertpöttches. Traditionell werden die Mitglieder der Gilde bei der Verleihung ein witziges Bühnenstück aufführen, in dem sich alles um den Geehrten dreht.

Tilly: "Ich freue mich darauf, mal selbst veräppelt zu werden, wo ich sonst alle durch den Kakao ziehe!"

Bildtext:
Hermann Schmitz, Jacques Tilly, Bernd Ebenau, Winfried Ketzer und Manfred Castor.
Foto: Markus van Offern.