KarnevalswagenPolitische Karnevalswagen2005Kardinal Meisner 2005Meisner-Skandal

Leserbriefe (contra)

Tiefschlag

Schon vor der morgendlichen Zeitungslektüre hatte ich mir vorgenommen, zu dieser Entgleisung Stellung zu nehmen:
Das heutige (widerrechtliche) tausendfache Töten von Kindern sowie die unseligen Hexenverbrennungen vergangener Tage sind kein Thema, um "auf die Schippe" genommen zu werden. Und dann einem Mann des offenen und klaren Wortes - Kardinal Meisner - zu unterstellen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist weniger als geschmacklos. Da war auch der Kommentator Manni Breuckmann überfordert, sonst hätte er nicht den absolut deplazierten Spruch über den Holocaust in diesen Zusammenhang herangezogen. Der WDR tat zudem das Übrige: Er stellte diese Verunglimpfung als besonderen Geck in die Tagesschau (ARD)! Solche deprimierenden Tiefschläge sind das "Spiegel"-Bild unserer Zeit, unseres Denkens und Handelns.
Rheinische Post, 10.2.05

Eine Schande

Der Karnevalswagen mit Kardinal Meisner als Inquisitor ist eine Schande für Düsseldorf. Von der Primitivität ganz zu schweigen. Wir fühlen uns beleidigt, nicht nur persönlich, sondern auch für unsere Mitchristen, unseren Bischof und unsere christlichen Kirchen.
Rheinische Post 10.2.05

Infam

Zu Ihrer Frage: Darf der Karneval das? Eine Meinung in zwei Andeutungen:
Wollte ich noch einem Beispiel deutlich werden lassen, was ich "infam" nenne, würde ich jetzt das Bild vom Karnevals(?)-Zug "Kardinal als Inquisitor" wählen.
2. Wenn ein Rechtssystem nicht zuließe, dass das Niederträchtige übermächtig wird (mächtig ist es sowieso, wie man im westöstlichen Divan liest), würde ich von einem "zivilisierten" Staat sprechen.
Rheinische Post 10.2.05

Empört

Auch ich war empört über die Darstellung. Ein böses Zündeln kann man real allerdings nur beim Gestalter Tilly feststellen; und dies nicht zum ersten Mal, man denke nur an das Ärgernis mit den "Kreuzen", das nur mit Mühe verhindert werden konnte. Übrigens folgte gestern nach dem Vorbeizug des Wagens prompt eine Anerkennung von Kommentator Breuckmann für Tilly. Meine Frage: Befindet Herr Tilly über solche Entgleisung allein? Oder wer hat darüber noch zu entscheiden? Solche hässlichen Verunglimpfungen haben mit echtem Karneval nichts mehr zu tun.
Rheinische Post, 10.2.05

Kein Witz

Der Mottowagen mit dem Kardinal Meisner und einer Frau auf einem Scheiterhaufen kann man auch bei Anlegung eines sehr großzügigen Maßstabs nicht als "karnevalistische Witz- oder Satireveranstaltung" verstanden werden.
Wenn es um die Freiheit der Meinungsäußerung geht, die sich auch in der Gestaltung eines Mottowagens manifestieren kann, ist es nach meiner Überzeugung im Interesse der Freiheitssicherung richtig, den Auslegungsgrundsatz "in dubio pro libertate" zu beherzigen. Voraussetzung ist aber immer, dass berechtigte Zweifel bestehen, ob der zu beurteilende Sachverhalt noch dem Grenzbereich dieses Freiheitsrechts zugeordnet werden kann. Ein Karnevalswitz "unter der Gürtellinie" wird als Witz ebenso wenig verstanden wie eine als Kritik gemeinte Satire, die als solche aber nicht mehr erkennbar ist, sondern nur noch als Ehrabschneidung und Rufschädigung verstanden werden muss.
So ist es auch mit dem hier in Frage stehenden Mottowagen. Die thematische Gestaltung beabsichtigt eine gezielte Diffamierung des Kardinals wegen seiner Kritik an der Abtreibung, die das Bundesverfassungsgericht eindeutig als "rechtswidrig" bezeichnet hat.
Seine figürliche Darstellung beim Anzünden eines Scheiterhaufens, auf dem sich eine Frau mit der Inschrift "Ich habe abgetrieben", befindet, geht weit über eine kritische Würdigung der Haltung des Kardinals in dieser Frage hinaus. Sie rückt in die Nähe der Diskriminierungskampagnen in totalitären Regimen.
Rheinische Post, 10.2.05

Geschmacklos

Die Wahl dieses Karnevalsmotivs zeugt weder von urwüchsig-rheinischem Humor noch von geistreichem Witz, sondern ist nur der geschmacklos zynische Ausdruck einer zunehmenden Aggression gegen Person und Amt des Kölner Oberhirten und mit ihm gegen alle, die aus dem Lebensrecht von wehrlos-ungeborenen Kindern bei uns noch immer ein Gewissen machen.
Dieser Karnevalswagen greift noch einmal die Auseinandersetzung mit der umstrittenen Dreikönigs-Predigt des Kardinals Anfang des Jahres im Kölner Dom auf, in der Erzbischof Meisner völlig zu Recht darauf hinwies, daß überall da, wo der Mensch seine Bindung an Gott aufgibt und verliert, Unrecht und Unmenschlichkeit Tür und Tor geöffnet sind.
Aus aktuellem Anlass schrieb dazu eine große deutsche Wochenzeitung: "Die stetig fortschreitende Relativierung der Abtreibung in unserem Land, die der Kardinal beklagt, stößt auf Schweigen. Welchen Umgang die Deutschen mit dem Leben inzwischen pflegen, zeigen nackte Zahlen: 135.000 Kindern werden hier zu Lande jährlich im Mutterleib getötet, das sind 370 täglich, jede Stunde 15 Mädchen und Jungen - eine normale Kindergartengruppe, die nicht geboren wird..." (Rhein. Merkur am 13.1.05, S.1)
Der erste und wichtigste Satz unseres Grundgesetzes, auf das auch ein Erzbischof hier zu Lande seinen Amtseid leistet, lautet: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Diese Menschenwürde eignet selbstverständlich nach wie vor in Not geratenen Frauen und Müttern, aber ebenso auch ungeborenen Kindern. Abtreibung ist und bleibt deshalb nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in unserem Land rechtswidrig und unerlaubt, wenn der Gesetzgeber auch unter bestimmten Voraussetzungen Frauen Straffreiheit zugesichert hat.
Kardinal Meisner öffentlich zum Jokus der Bevölkerung als Brandstifter und Missetäter durch unsere Landeshauptstadt zu ziehen, wie er in Not geratene Frauen an den Pranger stellt und ihnen die Hölle heiß macht, ist eine dreiste Unverschämtheit; wenn der Kardinal uns alle an die inzwischen tabuisierte Tragödie der Ungeborenen in unserem Land erinnert, erfüllt er damit nur seine Gewissenspflicht als Oberhirte.
Zum Vergleich: In diesem Herbst soll der "Löwe von Münster", Kardinal Graf von Galen, in Rom selig gesprochen werden, weil er vor mehr als 60 Jahren in unserem Land unerschrocken und todesmutig gegen das Programm der "Euthanasie" aufstand. Nicht einmal in der Nazizeit kam irgendjemand auf den Gedanken, ihn deshalb der Lächerlichkeit preiszugeben - im Gegenteil: Der weltweite Respekt vor der Tapferkeit dieses Zeugen verbot es seinen Widersachern, Hand an ihn zu legen.
Die öffentliche Entgleisung in diesem Düsseldorfer Rosenmontagszug dokumentiert nur einmal mehr, wie es um das Wertgefüge in unserer Gesellschaft bestellt ist.
Rheinische Post, 10.2.5

Bin es Leid

Ich bin die Hetzkampagnen gegen unseren christlichen Glauben und auch gegen die USA Leid. Die "Verantwortlichen" glaubten sich auch noch des Karnevalszuges bedienen zu müssen. Ich wünsche mir mehr Fröhlichkeit und Wahrheit.
Rheinische Post 11.2.05

Blamage

Jeder blamiert sich so gut er kann. Die Verantwortlichen für die Wagen "Kardinal Meisner" und "US-Präsident Bush" sollten sich schämen und über ihre persönlichen Probleme nachdenken. Mit Humor oder geistvoller Satire hat das nichts zu tun.
Rheinische Post 11.2.05

Niveaulos

Danke, dass sie dieses Thema aufgegriffen haben, denn ich war wirklich erschüttert ob dieses Wagens. Wie niveaulos und achtlos gehen wir denn mit Menschenleben um? Abtreibung ist Tötung. Wieviele Frauen, die dies in Not oder anderen Gründen taten, können ob dieser Tat nicht mehr schlafen. Und wir Frohnaturen bringen dies in einem Rosenmontagszug - nur einem Kirchenbediensteten eins auszuwischen. Wer gibt denn ein Okay zu diesem Wagen? Der war sicherlich noch bei einem der feierlichen Gottesdienste vom Brauchtum in Max- oder Lambertuskirche und saß vorne in den ersten Reihen.
Rheinische Post 11.2.05

Tief verletzt

Als überzeugter Rheinländer und mit großer Freude am Karneval, musste ich leider feststellen, dass massiv die Grenzen überschritten werden. Ich fühle mich als Katholik in meinen religiösen Überzeugungen tief verletzt. Meisners Einsatz für das ungeborene Leben ist überzeugend und sachgerecht. Ihm inquisitorisches Vorgehen vorzuwerfen ist, ist gemein und beleidigend. Hier geht es um Urfragen des Lebens und seines Schutzes. Damit macht man keine Scherze.
Die zum Ausdruck gebrachte Haltung, die unser Kardinal angeblich gegenüber Frauen in Notsituationen habe, entspricht nicht im Geringsten seinen Überzeugungen. Hier muss die Öffentlichkeit deutlich machen, dass die Wahrung von Grenzen im Karneval sich nicht zuletzt aus der Tatsache ergibt, dass der Karneval eine religiöse Wurzel hat. Ebenso empfinde ich es als tiefe Verletzung, wenn auf dem Bush-Wagen unser heiligsten Symbol des Kreuzes verunglimpft wird. Hier zeigt sich nicht nur der Anti-Amerikanismus, sondern auch der Verlust jeder Hemmschwelle zum Missbrauch religiöser Zeichen.
Welchen Hohn, wenn Kardinal Lehmann der Orden wider den tierischen Ernst verliehen wird, welcher Hohn, wenn Prälat Kock in der Fernsehsitzung des WDR im Kölner Gürzenich besonders begrüßt wird.
Rheinische Post 11.2.05

Kein Ehrgefühl

Der Rosenmontagswagen mit Kardinal Meisner ist noch mehr als geschmacklos, es ist schon verunglimpfend und beleidigend. Wie weit sind die Macher beim CC eigentlich schon gesunken? Haben diese überheblichen Gestalten überhaupt noch einen Funken Ehrgefühl im Leibe? Hinzu kommen noch geschmacklose Kommentare von Breuckmann & Co. Es macht keinen Spaß mehr, Karneval in unseren Breitengraden zu erleben.
Rheinische Post 11.2.05

Verachtung

Wann kommt im WDR endlich der Düsseldorfer Rosenmontagszug ins Bild? Schade, gar nicht! Veilchendienstag: Die Rheinische Post liegt vor uns. Dem WDR großes Lob, dass der Düsseldorfer Zug nicht übertragen wurde: So viel Verachtung der Menschenwürde ungeborenen Lebens durch den Mottowagen "Traditionspflege" wurde uns noch nie so deutlich vor Augen geführt! Ein "Höhepunkt des Comitee-Düsseldorfer-Carnevals", das so wenig über den Wert des menschlichen Lebens weiß und die Zuggenehmigung erteilt hat. Helau!
Rheinische Post 11.2.05

Entsetzen

Zwei Empfindungen hatten wir: Entsetzen und Scham - über die skrupellose Verdrehung von Wahrheiten. In einem Land, in der die Spaßgesellschaft über 200.000 ungeborener Kinder im Jahr zerstückelt und absaugt, wird einer der wenigen mutigen Männer verhöhnt. Die zweite Empfindung war Stolz. Wenn eine spätere Generation über die massenhafte Tötung ungeborener Kinder urteilt und fragt, ob die katholische Kirche geschwiegen hat, werden Christen dankbar auf Persönlichkeiten wir Kardinal Meisner hinweisen.
Rheinische Post 11.2.05

Unverzeihbar

Nein, das darf auch der Karneval nicht. Wir leben offenbar in einer verkehrten Welt! Einen Mann, der sich glaubwürdig für werdendes Leben einsetzt, als bösartigen Inquisitor darzustellen, ist unerhört und unverzeihbar. Gleiches gilt auch für den oberflächlichen Kommentar, den Herr Breuckmann abgab.
Rheinische Post 11.2.05

Beleidigung

Hiermit protestiere ich als Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Düsseldorf und persönlich gegen die Geschmacklosigkeit und den Inhalt des Karnevalswagens zum Kardinal Meisner. Dieser Wagen stellt eine Beleidigung gegen die Person des Kardinals und gegen die Katholische Kirche dar. Die Verantwortlichen sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Ich werde im Übrigen Strafantrag stellen.
Rheinische Post 15.2.05

Grenze überschritten

"Es gibt eine Grenze, die im Karneval und im Kabarett nicht überschritten werden darf". Über diese Grenze lässt sich sicher streiten. Hier hört nach meiner festen Überzeugung die Möglichkeit zur Meinungsverschiedenheit auf. Wenn der Kardinal die Abtreibung als Tötung eines Menschen mutig beim Namen nennt, kann man ihm nur danken. Viele Gläubige stehen hinter ihm, das kann ich belegen mit meiner aktuellen Erfahrung in St. Antonius und unseren Priesterkandidaten in Bonn, wo ich als Spiritual tätig bin. Ich werde den Bericht der Rheinischen Post mit unseren Priesterkandidaten besprechen und sie ermuntern, heute und im späteren Dienst in den Pfarreien heftig gegen ähnliche Permissivität und Unverschämtheit zu protestieren. Wenn sie aus der Katholischen Kirche keinen Sturm der Empörung wahrnehmen sollten, dann kann ich nur Papst Pius VII zitieren: "Das große Unglück unserer Zeit ist die Müdigkeit der Guten". Ich schäme mich als Düsseldorfer, der seit 1964 als Kaplan, Pfarrer, Dechant und Stadtdechant tätig sein durfte, für diese unverschämte Darstellung des Bischofs.
Rheinische Post 15.2.05

Nicht im Karneval

Ich halte Kardinal Meisners Stil auch nicht immer für angemessen, oft vereinfacht er Probleme zu stark, aber diese Karikatur geht eindeutig zu weit! Meisner ist manchmal zu rigoros, hat zuwenig Verständnis für komplizierte Lebenszusammenhänge, aber ein Inquisitor ist er nicht. Abgesehen davon eignet sich die überaus schwierige Abtreibungsproblematik absolut nicht für den Karneval - es ist schon schlimm genug, dass das Bewusstsein, dass Abtreibung immer Vernichtung menschlichen Lebens ist - sei es im konkreten Fall entschuldbar oder nicht - , in unserer Gesellschaft schwindet. Wenn Meisner daran - in der richtigen Form - erinnert, sollte ihm das nicht zum Vorwurf gemacht werden.
Rheinische Post 15.2.05

Nur mit Christen

Wie auch immer man zu Kardinal Meisner stehen mag, dieser Karnevalswagen war primitiv und geschmacklos. Entlarvend das Interview der RP mit dem Erbauer Jacques Tilly: Auf die Frage, ob er auch einen islamischen Würdenträger so scharf angehen würde, gibt er zu, daß er und das CC davor Angst hätten (siehe Mord in Holland an van Gogh). Aber mit uns Christen kann man so etwas machen?
Rheinische Post 15.2.05

Entschuldigen!

Diese verleumderische Entgleisung ist auf keinen Fall akzeptabel und eigentlich ein Grund für eine Verleumdungsklage. Ich erwarte deshalb von den für den Rosenmontagszug Verantwortlichen, dass sie sich öffentlich von diesem "Karnevalsbeitrag" distanzieren und beim Kardinal entschuldigen. Sonst wäre es ein Armutszeugnis für den Düsseldorfer Karneval und ein Beleg für den Verdacht, dass es diesen Leuten an kreativem Witz fehlt und fehlendes Niveau durch solche Beiträge kaschiert werden soll.
Rheinische Post 15.2.05

Kirchenhass

Wir sehen hier die Grenze zwischen fröhlichem rheinischen Karneval und unverhohlenem Kirchenhass deutlich überschritten. Das wagt man in "political correctness" weder gegen Repräsentanten jüdischer noch muslimischer Gemeinschaften. Zudem ist der Wagen in seiner Aussage völlig verfehlt. Man kann doch nicht in dieser Weise einem Bischof ankreiden, dass er eindringlich mahnt, dass "heute, in unserer Zeit, ungeborene Kinder millionenfach umgebracht werden", er also Abtreibung die Tötung von noch nicht geborenen Kindern nennt. Aber das eckt bei der Spaß- und "der Bauch gehört mir"-Gesellschaft heftig an. In einer Zeit, den Mangel an Werten beklagt (zumindest einen solchen Mangel feststellt), ist es an der Zeit, dass Christen aufstehen und Unrecht auch laut und deutlich Unrecht nennen.
Rheinische Post 15.2.05

Völlig überzogen

Meine erste Reaktion auf den Motto-Wagen "Kardinal Meisner zündet Scheiterhaufen an" war, das ist überzogen. So wie sein Vergleich von angeordnetem Völkermord unter Hitler mit den Abtreibungen fehl am Platze war, ist auch der Mottowagen völlig überzogen. Abtreibung wird heute als Recht auf Beendigung einer Schwangerschaft verstanden. Nach Grundgesetz, Gesetzeslage und christlichem Verständnis ist Abtreibung Tötung von Leben. Daran zu erinnern, machen einen noch nicht zum Inquisitor und Hexenverbrenner.
Rheinische Post 15.2.05

Arme Zukunft

Nein, das darf der Karneval nicht! Die wenigen Menschen, die sich mutig bemühen, unsere Kultur zu bewahren, sollte man nicht - und schon gar nicht durch einen Karnevalswagen - verunglimpfen! Leider sind wir schon wieder so weit, dass ein Unrecht - getragen von der Jurisdiktion - gar nicht mehr als solches empfunden wird. Es geht hier nicht nur um Geschmacklosigkeiten, sondern um die Beweisführung der eigenen Unmenschlichkeit. Arme Zukunft.
Rheinische Post 15.2.05

Kein Spaß

Der Wagen "Kardinal als Inquisitor" ist geschmacklos. Bei Abtreibung wird ein Kind im Mutterleib getötet. In den USA kommt ein Gesetz, wonach Ärzte auf die extremen Schmerzen dabei für die Ungeborenen und die psychischen Folgen für die Frauen hinweisen müssen. Bei Tötung hört der Spaß auf.
Rheinische Post 15.2.05

Saufen, Randale

Das vorab: Es war ein schöner bunter Rosenmontagszug. Leider war er etwas spät dran. Als ich den Wagen mit dem Kölner Erzbischof sah, war ich einigermaßen schockiert. Mein erster Gedanke war: das gehört sich nicht, das ist pure Hetze gegen die Kirche. Noch etwas: Noch nie ist mir ein solches Besäufnis begegnet wie am Sonntag sowohl auf der Kö als auch in der Altstadt. Es schien, als ob sich alle Düsseldorfer Alkoholiker und Umgebung versammelt hätten. Und überall Glasscherben. Ich denke, der Karneval artet so langsam aus in Saufen, Randale und Sau-Rauslassen.
Rheinische Post 15.2.05

Toleranz

Friedrich II (der "alte Fritz") schrieb an Voltaire: "Die Toleranz muss jedem Staatsbürger die Freiheit sichern, zu glauben was er will. Aber sie darf nicht so weit gehen, dass sie die Frechheit und Zügellosigkeit junger Hitzköpfe gutheißt, die das vom Volk Verehrte dreist beschimpfen." Das ist meine Ansicht. Sie deckt sich mit dem, was zur Sicherung der Freiheit und der öffentlichen Ruhe nötig ist. Das ist das erste Ziel jeder Gesetzgebung.
Rheinische Post, 17.2.05