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Zoch: Moslems Ziel von Spott?

Rheinische Post, 10.2.2005

Interview

Bildunterschrift:
Jacques Tilly - er hat den Kölner Kardinal im Zug karikiert.

Mit seiner Darstellung von Kardinal Meisner hat Jacques Tilly ein starkes Echo ausgelöst. RP-Redakteur Hans Onkelbach sprach mit dem Wagenbauer.

RP: Würden Sie auch einen islamischen Würdenträger so scharf angehen?

Tilly: Gute Anregung.

RP: Warum tun Sie es dann nicht?

Tilly (grinst): Da seh ich schon die Messer blitzen.

RP: Sie haben also Angst?

Tilly (zögert): Ich sehe noch die Fotos von van Gogh in Holland (Anm. d. Red.: Der Filmemacher war von einem islamischen Fanatiker umgebracht worden.)

RP: Hat es nie ein passendes Thema gegeben?

Tilly: Doch, aber das CC wollte nicht.

RP: Was hatten Sie vorgeschlagen?

Tilly: Ich wollte Osama bin Laden als Gespenst darstellen.

RP: Und?

Tilly: Man wollte nicht. Und es ist vielleicht doch brandgefährlich.

RP: Sie würden es aber dennoch tun?

Tilly: Doch, ja. Es gäbe da eine Menge Themen. Außerdem habe ich einen Mullah beim Zug doch jetzt als Belag auf dem Hamburger von Bush dargestellt. Da freuen die sich bestimmt nicht drüber.

RP: Der Wagen ging aber doch gegen George Bush?

Tilly: Ja, ich bin kein Bush-Freund. Aber auch keiner der Kirche.

RP: Also: Wie ist das jetzt mit dem Muslimen?

Tilly (zögert): Ich finde, die müssten das verstehen, auch diese despektierliche Sprache.

RP: Gibt es für Sie Grenzen?

Tilly: Auf jeden Fall. Ich würde religiöse Themen mit bestimmten anderen Dinge nicht in Verbindung bringen.

RP: Aber Meisner als Inquisitor?

Tilly: Ich wollte eben an die Dinge erinnern, die einst im Namen der Kirche geschehen sind, als man Menschen verbrannt hat.

RP: Ausgerechnet im Karneval?

Tilly: Wo sonst? Da nehme ich mir die Narrenfreiheit, für eine solche Art von Ketzerei muss im Karneval Platz sein.

(Meine Äußerungen über die üblen Seiten dieses Kardinals, des Opus Dei (da ist der Kardinal prominentes Mitglied), und die Verbrechen der Kirche und sind natürlich NICHT abgedruckt worden).